Hinter den Leistungsteams der JSG Handball Köln liegt ein gelungenes Qualifikations-Wochenende. Sowohl die A- als auch die C-Jugend sicherten sich jeweils ohne Niederlage in ihren Gruppen als Erster die direkte Teilnahme an der Regionalliga 2024/2025 – was im Bereich der C-Jugend gleichzeitig die höchste Spielklasse in dem Alter ist. Die B-Jugend präsentierte sich im Bundesliga-Qualifikationsturnier in Bonn mit der Konkurrenz auf Augenhöhe, konnte sich mit einem Sieg und zwei Niederlagen aber vorerst noch kein Ticket fürs Oberhaus sichern. Der Traum „Bundesliga“ lebt aber bei den Kölnern, die schon in einer Woche erneut gefordert sind.
Die B-Jugend um Coach Max Sormani hatte es in der ersten überregionalen Qualifikationsrunde neben Gastgeber Bonn mit Konkurrenz aus dem Handballverband Westfalen zu tun. Am Samstag gab es dabei einen verdienten 30:21-Auftakterfolg gegen den TV Emsdetten. Unsere Jungs kamen gut in die Partie und der TV musste beim 7:2 (8.) bereits seine erste Auszeit nehmen. Der Vorsprung schmolz noch einmal auf 9:8 (16.), doch die Kölner fanden den Faden wieder und stellten die Weichen nach der Pause vom 15:12 (21.) zum 20:12 (25.) endgültig auf Sieg. Am Sonntag warteten die noch härteren Gegner auf Sormanis Team, das morgens gegen die Gastgeber von der Bonner JSG antrat. Bis zum 13:13 (25.) waren hier beide Seiten komplett auf Augenhöhe, bevor Bonn sich erste Vorteile erspielte. Unsere Jungs blieben bis zum 17:19 (38.) trotzdem in Reichweite, die Treffer zum 17:21 (39.) waren dann aber die Entscheidung und am Ende stand eine ärgerliche 19:23-Niederlage. Nicht viel anders lief die finale Begegnung gegen den TSV GWD Minden. Auch hier war der Kölner Nachwuchs zunächst gleichwertig, verpasste es aber, sich nach dem 9:7 (13.) eine noch bessere Ausgangsposition für die zweite Hälfte zu erspielen. Stattdessen ging es mit einem 10:11-Rückstand in die Pause und im zweiten Durchgang lief die JSG dann nur noch hinterher – 12:16 (25.), 15:20 (34.). Beim 17:23 (38.) war die Partie bereits entschieden, in den letzten Minuten konnten die Kölner immerhin noch etwas Ergebniskosmetik zum 20:24-Endstand betreiben.
„Ein total intensives Wochenende liegt hinter uns mit drei sehr emotionalen Spielen. Zusammengefasst kann man sicherlich sagen, dass die Jungs wirklich alles investiert haben, die meisten Jungs sind am Ende wirklich auf dem Zahnfleisch gegangen“, fand Coach Sormani, der auch aus den Niederlagen gegen Bonn und Minden viel Positives mitnahm: „Spielerisch waren wir ganz, ganz nah dran. Abwehrmäßig hat sehr viel funktioniert von dem, was wir uns vorgenommen haben und dann waren es vor allem die Abschlüsse, die uns das Genick gebrochen haben.“ Am kommenden Wochenende geht es für die JSG nun zur nächsten Runde nach Menden ins Sauerland, wo ein weiteres Bundesliga-Ticket vergeben wird. Die Bilanz von 2:2 Punkten gegen Minden und Emsdetten nehmen die Kölner mit ins Gepäck, die neuen Gegner werden dann Interaktiv.Handball Düsseldorf/Ratingen, der ASV Hamm-Westfalen sowie Gastgeber SG Menden Sauerland Wölfe sein.
Für die C-Jugend ist die Qualifikationsphase zur neuen Saison vorzeitig beendet – worüber in Köln niemand böse ist. Nachdem es in der Kreis-Vorqualifikation mit vielen Schwierigkeiten nur zu Platz drei gereicht hatte, musste die JSG um Trainer Dustin Thöne in der nächsten Runde eigentlich mit schwereren Gegnern rechnen. Die Auslosung für das Turnier auf Ebene des Verbandes Nordrhein hätte aber durchaus schlimmer kommen können und letztlich setzte sich die JSG am Sonntag in Mettmann mit vier Siegen aus vier Spielen souverän durch. „Ich glaube, da ist allen Beteiligten ein Riesenstein vom Herzen gefallen“, fand Thöne, der zum Auftakt im TV Kapellen einen Gegner sah, der durchaus einige Gegenwehr lieferte. Doch nach dem 7:6 (12.) setzten unsere Jungs sich zum 12:6 (21.) ab und sicherten sich unterm Strich einen 14:9-Erfolg. Die höchste Hürde war später der BTB Aachen, gegen den die Kölner erstmal mit 0:4 in Rückstand gerieten (4.). Die Aachener blieben bis zum 9:9 (19.) auf Augenhöhe und ließen sich erst nach dem 12:11 (22.) abschütteln. Das 14:11 durch Yusuf Zantout 43 Sekunden vor Schluss war die Entscheidung und am Ende stand ein 15:12-Sieg. Gastgeber Mettmann-Sport (33:8) und die HBD Löwen Oberberg (27:9) waren dagegen von Beginn an chancenlos gegen die JSG, die sich damit verdient den ersten Platz in der Gruppe sicherte.
Ebenfalls weitgehend ungefährdet war unsere A-Jugend, die sich in der Eugen-Haas-Halle in Gummersbach mit vier Siegen und einem Unentschieden souverän Platz eins in der Qualifikationsgruppe und damit das Ticket zur Regionalliga sicherte. Am Samstag gab es zum Auftakt gegen den HC Gelpe/Strombach einen deutlichen 27:11-Erfolg – wobei JSG-Trainer Moritz Adam die Gastgeber eigentlich stärker erwartet hätte. Mehr Gegenwehr lieferten da schon im Anschluss die Eagles Niederrhein, doch auch die Krefeder waren gegen unsere Jungs am Ende chancenlos (21:14). Am Sonntag gab es zum Auftakt trotz einer durchwachsenen Leistung gegen die MTG Horst Essen einen 18:12-Erfolg, bevor in der Bonner JSG der härteste Konkurrent des Turniers wartete. Hier erarbeiteten sich die Kölner vom 15:15 (25.) einen 19:15-Vorsprung (27.) und lagen zweieinhalb Minuten vor dem Ende auch noch mit 20:16 vorne (28.). Etwas ärgerlich: Durch einige Unkonzentriertheiten gab Adams Team die Führung noch aus der Hand, wobei vorher klar war, dass ein Unentschieden zum Gruppensieg reichen sollte. Der 20:20-Ausgleich 12 Sekunden vor dem Ende war daher zwar ein Schönheitsfehler, tat aber in der Abrechnung nicht weh. Die finale Aufgabe gegen den TV Issum löste die JSG sodann mit 30:8 sehr souverän und qualifizierte sich so direkt für die Regionalliga. „Alles in allem war es ein sehr zufriedenstellendes Qualifikationswochenende mit dem gewünschten Ergebnis“, meinte Adam, für den es gleichzeitig der letzte Auftritt als Trainer der JSG Handball Köln war: „Das war jetzt ein guter Abschluss und ich glaube, da können wir alle wirklich stolz drauf sein.“