Triumpf und Trauer lagen nur wenige Stunden auseinander und nach zwei dramatischen Partien war die letzte Chance auf ein Ticket zur neu gegründeten B-Jugend-Bundesliga bei der JSG Handball Köln bereits verspielt. Im letzten Turnier der bundesweiten Endrunde kamen unsere Jungs am Samstag zunächst gegen Gastgeber SG Menden Sauerland Wölfe nach einem dramatischen Spielverlauf noch zu einem 26:26-Unentschieden – und die Welt war mehr als in Ordnung für die Kölner. Doch weil am Nachmittag gegen den HC Elbflorenz Dresden nicht mehr viel zusammenlief, kassierte die Mannschaft von Trainer Max Sormani hier eine denkbar knappe 22:23-Niederlage – und schied damit aus dem Turnier aus. Die beiden letzten Plätze für die Bundesliga gingen am Sonntag dann an Menden – das sich ungeschlagen durchsetzte – und den ATSV Hamburg. „Die Enttäuschung wiegt riesengroß. Wir spielen gegen die stärkste Mannschaft der Gruppe unentschieden, zeigen da viele sehr, sehr gute Aktionen. Und gegen die Mannschaft, gegen die wir uns einen Sieg ausgerechnet hatten, kommen wir nicht mehr zu unseren Stärken zurück. Wir haben im Vorfeld viel über Cleverness gesprochen – und die hat uns im letzten Spiel einfach gefehlt“, meinte Coach Sormani.
Gegen Menden zeigten die Kölner von Beginn an ein anderes Gesicht als noch beim Treffen eine Woche zuvor, das die JSG mit 18:33 verlor. Über 40 Minuten war die Partie weitgehend ausgeglichen, auch wenn unsere Jungs vom 12:12 (15.) zunächst auf 12:16 (19.) abreißen lassen mussten. In der Folge liefen die Kölner immer einem Rückstand um die drei Treffer hinterher, ohne den Anschluss ganz zu verlieren. Mit dem 23:26 75 Sekunden vor Schluss schienen die Wölfe trotzdem den Deckel auf die Partie zu machen – bevor in der Mendener Halle der totale Wahnsinn ausbrach: In weniger als einer Minute trafen Jarne Meinzinger (24:26), Janic Kelterbaum (25:26) und Paul Schonauer (26:26) zum Ausgleich, wobei Pauls Heber mit der Schluss-Sirene den Weg ins Netz fand. Der späte Punkt brachte für die Partie gegen Dresden aber keinen Schwung – im Gegenteil: Über die gesamten 40 Minuten fabrizierten die JSG-Akteure viel zu viele Fehler und lagen so immer wieder hinten. Vom 12:14 (24.) drehten unsere Jungs die Partie zwar zum 16:15 (29.). In der Folge verpassten die Kölner es aber trotz guter Möglichkeiten, sich mal auf zwei oder drei Tore abzusetzen. Das bestrafte Dresden, das ausgerechnet in Unterzahl (36./Zeitstrafe) vom 19:19 auf 19:21 (37.) stellte. Mit dem 20:23 (39.) war die Partie verloren, denn ein zweites Handball-Wunder gelang der JSG nicht. Jarne Meinzinger (39.) und Adrian Saulheimer Pardellas (40.) konnten nur noch auf 22:23 verkürzen.
Coach Sormani blickte bald nach dem enttäuschenden Tag auch schon wieder nach vorne: „Wir werden jetzt alles investieren, dass wir in zwei Wochen ein sehr souveränes Quali-Turnier für die Nordrheinliga spielen und dann endlich in einen Trainingsmodus kommen, in dem wir nicht von Wochenende zu Wochenende denken, sondern in dem wir an langfristigen Entwicklungen arbeiten können.“ Nach dem letztlich erfolglosen Mammut-Programm in der Bundesliga-Qualifikation steht für die Mannschaft am 22./23. Juni jetzt noch die finale Runde zur Regionalliga an – bei der sich von acht verbliebenen Teams lediglich zwei für die höchste Spielklasse auf Verbandsebene qualifizieren.