Moritz Adam, sportlicher Leiter der JSG Handball Köln und Trainer der C-Jugend ist maßgeblich in die Entwicklung der JSG involviert.

Bericht über die JSG Handball Köln im Geißbockecho des 1. FC Köln

Unsere neugegründete JSG Handball Köln stand im Fokus des Geißbockecho, dem traditionsreichem Clubmagazin des 1. FC Köln. Moritz Adam, sportlicher Leiter der JSG, stand Fabian Roßmann, dem Redakteur des Geißbockechos für einen Bericht zur Verfügung:

Neue Perspektiven

Im Kölner Handball-Nachwuchs hat sich eine Spielgemeinschaft gebildet. Dadurch sollen die Stärken gebündelt und den Talenten neue Perspektiven ermöglicht werden. 

Köln kann Handball. Köln ist Handball. Dann, wenn der große Handball zu Gast ist. Bei Welt- und Europameisterschaften. Beim Final Four der Champions League oder im DHB-Pokal. Doch was ist abseits dieser großen Events im Handballsport geboten? Bislang nicht viel. Bislang zu wenig. Wer Profihandballer werden oder im Nachwuchs leistungsorientieren Handball spielen wollte, wurde innerhalb der der Kölner Stadtgrenzen nicht fündig. Die Wege führten nach Gummersbach oder Dormagen in umliegende Orte, wo auf höchstem Niveau ausgebildet wird. 

Ein Zustand, den es zu ändern gilt. Das haben sich die Verantwortlichen dreier Kölner Handballvereine Ende des Jahres 2021 gedacht und ihre Köpfe zusammengesteckt. Herausgekommen ist ein Konzept, mit dem leistungsorientierter Handball auch in Köln umgesetzt werden soll. Mittendrin auch der 1. FC Köln. Zusammen mit dem MTV Köln 1850 und dem Longericher SC wurde die Spielgemeinschaft Handball Köln geschlossen. 

Moritz Adam war in die Entstehung der Idee involviert. Er war zu dieser Zeit Jugendleiter des MTV, gleichzeitig Herrentrainer des Vereins und im Leistungszentrum in Dormagen als Jugendtrainer aktiv. Das Studium hat den früheren Handballer nach Köln verschlagen. Nun treibt er das Projekt einer Professionalisierung des Kölner Handballs im Jugendbereich als hauptamtlicher Sportvorstand voran. Er ist dankbar, dass er dieses „spannende Projekt“ aufbauen kann und will nachhaltig professionelle Strukturen etablieren. 

„Es gab vorher immer wieder Inselprojekte. Jeder Verein hatte mal einen guten Jahrgang dabei. Aber es gab keine strukturell auf Leistungssport ausgerichtete Jugendarbeit“, berichtet Adam. Um das zu ändern, haben sich drei Vereine gefunden, die laut ihm verschiedene Stärken in die Spielgemeinschaft einbringen: Der Longericher SC ist mit einem Drittliga-Team im Herrenbereich das Aushängeschild Kölns. Der FC bringt neben dem großen Namen vor allem viele Kinder und damit eine gute Breite ein. Und der MTV kann auf gute Hallenzeiten zugreifen und erschließt zudem auch den rechts-rheinischen Raum. „Jeder Verein hatte bislang seine Stärken, konnte diese alleine aber nicht richtig entfalten“, so Adam. 

Die Spielgemeinschaft gibt es nun von der C- bis zur A-Jugend. In der C- und B-Jugend gibt es je zwei Teams, die erste Mannschaft davon spielt jeweils in der höchsten Liga, der Nordrheinliga. Auch die A-Jugend spielt in dieser Spielklasse, darüber gibt es nur noch die Bundesliga. Die Basis ist also da, um den Talenten Spielpraxis auf höchstem Niveau zu geben. Dazu wurde das Trainingsangebot auf bis zu fünf Einheiten pro Woche ausgeweitet. 

Die neue Förderung auf Leistungssport-Niveau soll aber keinesfalls den Breitensport verdrängen. „Die JSG ist das Leistungssport-Dach. Aber daneben betreiben die einzelnen Vereine auch weiterhin ihre Ausbildung im Breitensport wie bisher. Das ist uns total wichtig und jedes handballbegeisterte Kind oder Jugendlicher soll die Möglichkeit haben, auf dem passenden Niveau und mit dem gewünschten Umfang zu trainieren und zu spielen. Wir wollen vom Kreisliga- bis zum Bundesliga-Handballer allen eine Heimat bieten können“, sagt Adam. 

Und was passiert nach dem Nachwuchs? Der Longericher SC spielt 3. Liga, mit Ambitionen auf mehr, wie Moritz Adam sagt. Auch hier steht eine weitere Professionalisierung an. Der FC ist aktuell in der Verbandsliga, aber auch aufstrebend und der MTV in der Oberliga. „Die Struktur ist da, die Spieler auch nach dem Nachwuchs zu fördern. Denn die Ausbildung endet nicht am Ende der A-Jugend. Gerade für junge Erwachsene ist Spielzeit das A und O. Hier können wir schon einiges bieten, die Struktur muss aber weiter wachsen“, weiß Adam. Die ersten Schritte sind aber gemacht, um dem Kölner Handball-Nachwuchs eine bessere Perspektive zu bieten.