Max Sormani wechselt von den Rhein-Neckar Löwen in die Domstadt. (Foto: Rhein-Neckar Löwen)

Ein Löwe für den Kölner Handball: Max Sormani kommt von den Rhein-Neckar Löwen und verstärkt die JSG

Es war eine außergewöhnliche Suche – und sie endete auch mit einem außergewöhnlichen Ergebnis. Vor einiger Zeit hatten die Verantwortlichen der JSG Handball Köln entschieden, sich organisatorisch neu aufzustellen. Auf der Fahndungsliste standen ab sofort Handballverrückte, die Lust darauf haben, sich und unseren Sport in der schönsten Stadt Deutschlands in allen Bereichen voranzubringen. Auf den verschiedensten Kanälen suchte die JSG nach geeigneten Kandidaten – und was an Rückmeldungen einging, übertraf sämtliche Erwartungen. Aus allen Ecken der Republik (und darüber hinaus) kamen begeisternde Bewerbungen. Eines war direkt klar: Die JSG Handball Köln ist längst kein Geheimtipp mehr. Am Ende stach ein Name aber aus allen anderen heraus und seit kurzem steht fest: Max Sormani verstärkt unseren Verein ab dem 01.04. – als Trainer, Organisator, Mentor, Botschafter, Problemlöser und auch sonst alles, was auf und neben der Platte so gebraucht wird. Der 28-Jährige wechselt aus der Nachwuchs-Abteilung der Rhein-Neckar Löwen, wo er zuletzt vor allem als Trainer für die C-Jugend verantwortlich war, ein Stück flussabwärts nach Köln.

Max (mit bürgerlichem Namen Maximilian) war zwar schon immer sportbegeistert, kam aber erst mit zwölf Jahren zum Handball. In seinem Heimatverein in Karlsruhe wechselte er dabei bereits kurze Zeit später die Seiten – und übernahm neben dem eigenen Spiel das Traineramt einer E-Jugend. „Im Grunde war es natürlich Wahnsinn, mich so jung auf eine Mannschaft loszulassen. Aber mir hat es in meiner Entwicklung unheimlich viel gebracht“, berichtet Max, der seine Leidenschaft für das Trainer-Dasein somit früh entdeckt hatte. Dass die eigene Karriere im Rückraum (halblinks und Mitte) dafür meist eher zurückstehen musste – geschenkt. Dafür führte Max‘ Laufbahn als Coach bald in das renommierte Leistungszentrum des Bundesligisten in Baden-Württemberg, für einen Handballer eine beinah paradiesische Umgebung. „Ich bin den Löwen sehr dankbar. Ich habe dort in den vergangenen Jahren unheimlich viel lernen können und wir hatten auch sehr viel Erfolg“, betont Max, der jetzt aber die Zeit gekommen sah, einen anderen Weg einzuschlagen: „Das hier in Köln ist ja fast noch ein weißes Blatt Papier. Und ich habe richtig Lust, da von Anfang an etwas mitzugestalten.“

Wer mit Max länger als fünf Minuten über Handball redet, merkt unweigerlich: Da hat einer seine Passion gefunden. Und auch bei dem, was heutzutage wohl als „Philosophie“ oder „System“ bezeichnet wird, dürften sich zumindest viele neutrale Handballfans abgeholt fühlen. Denn als Trainer legt Max extrem viel Wert auf eine stabile Abwehr, aus der dann idealerweise Gegenstöße in allerhöchstem Tempo folgen. Seine einfache Arithmetik: „Wenn du ein Handballspiel guckst und da fallen innerhalb von zwei Minuten fünf Tore – das find ich geil!“ Die Spieler der JSG werden es vielleicht mit gemischten Gefühlen aufnehmen, weil diese Art des Handballs naturgemäß mit extrem viel Aufwand verbunden ist. Klar: Für eine Rolle im grauen Leistungs-Mittelfeld hat Max seine Heimat ohnehin nicht verlassen. Der Umzug nach Köln soll sich lohnen und am Ende allen Beteiligten den größtmöglichen Erfolg bringen. Da trifft es sich, dass Max mit der Domstadt ein besonders positives Erlebnis verbindet: Im vergangenen April war unser neuer Trainer live dabei, als „seine“ Rhein-Neckar Löwen nach zwei mitreißenden Duellen gegen die SG Flensburg-Handewitt und den SC Magdeburg in der Lanxess-Arena den DHB-Pokal gewannen. Von der Stimmung in dem Handballtempel auf der rechten Rheinseite schwärmt Max noch heute – genauso wie von der anschließenden Feier in der Altstadt.

Die Verantwortlichen der JSG waren sich schnell einig, dass Max die richtige Wahl ist, um unseren Verein auf die nächste Stufe zu bringen. „Wir haben jemanden gesucht, der die JSG wirklich in allen Bereichen besser macht. Wir haben ein riesiges Potenzial von etwa 176.000 Kindern und Jugendlichen in Köln, das wir heben wollen. Dafür brauchen wir begeisternde Typen wie Max“, erklärt Ben Gondek, der im JSG-Präsidium vorrangig mit der Suche nach personeller Verstärkung betraut ist.  Was dem Verein allerdings extrem wichtig ist: Der Aufgabenbereich unseres neuesten Mitstreiters endet nicht an der Hallentür. Max ist nicht „nur“ Trainer oder Sportlicher Leiter. Er wird umfangreiche Aufgaben in der Organisation und Kommunikation übernehmen, gerade auch mit Blick auf die 252 Kölner Schulen und über 600 Kindergärten, in denen die Aktiven von morgen auf ihre erste Einheit mit einem Ball in der Hand warten. Neben seiner Qualifikation als Trainer kann Max hierfür auch schon ein weit fortgeschrittenes Studium im Sportmanagement vorweisen (es fehlt lediglich noch die Bachelor-Arbeit). Unterm Strich sieht es tatsächlich so aus, dass der JSG Köln bei ihrer außergewöhnlichen Suche ein echter Coup gelungen ist. Wir freuen uns und sagen: Willkommen in Köln, Max!